RECHERCHE - DIE ARMENIENFRAGE

Mehmet Perinçek ist am 19.
September 1978 in Istanbul auf die Welt gekommen. Er hat während
seiner Schulzeit im Cağaloğlu Anadolu Gymnasium in Istanbul ein
Stipendium von Russland erhalten und hat ein Gymnasium in Nijni
Novgorod besucht. Anschließend hat er an der Universität
Istanbul Rechtswissenschaften studiert. Nach seinem Studium hat er an
der Universität Istanbul als wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Institut für Geschichte begonnen. Im Studienjahr 2005/2006 hat er
in Moskau im Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO(U))
als außerordentlicher wissenschaftlicher Mitarbeiter seine
Forschungen fortgesetzt. Von 2007 bis 2008 hat er im Namen des
türkischen Außenministeriums Recherchen in den russischen
Staatsarchiven gemacht.
Seit acht Jahren recherchiert er in den russisch- sowjetischen Staatsarchiven über die „Türkischen-Sowjetischen Beziehungen“ und in diesem Zusammenhang über die „Armenienfrage“. Er hat zu diesem Thema schon mehrere Aufsätze verfasst. Weiters hat folgende Bücher zu diesem Thema verfasst: „Atatürk’s Begegnung mit den Sowjets/Recherchen aus den sowjetischen Staatsarchiven“; „Der Armenienkonflikt aus Sicht von Boryan“; „100 Dokumente aus den russischen Staatsarchiven zum Armenienkonflikt“; „Eurasien – Theorie und Praxis in der Türkei“. Abgesehen von der Armenienfrage, arbeitet er auch an unterschiedlichen Themen die die Türkische Außenpolitik betreffen. Der Autor hat zum Thema „Armenienkonflikt“ an internationalen Konferenzen in der Türkei und auch im Ausland als Redner teilgenommen. Er spricht Russisch, Deutsch, Englisch und Osmanisch (Alttürkisch). Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Forschungen die Mehmet Perinçek im Zuge seiner Recherchen in den russischen Staatsarchiven zusammengetragen hat.
Die Armenienfrage und im Zusammenhang damit die Behauptung des Völkermordes sind Themen, die die Türkei und die Weltöffentlichkeit in den letzten Jahren besonders beschäftigen. Abgesehen von der Türkei und von Armenien müssen auch das russische Zarenreich sowie das sowjetische Russland als wichtige Zeitzeugen für die Geschehnisse in den Jahren zwischen 1915 und 1923 betrachtet werden. Die russischen Archive verfügen ohne Zweifel über eine Vielzahl von Dokumenten und Belegen, die dabei helfen können, die Wahrheit in der Armenienfrage ans Licht zu bringen.
Die wichtige Rolle der russischen Staatsarchive
Erstens; das russische Zarenreich hat ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu seinem Untergang im Jahre 1917 immer eine entscheidende Rolle in der Armenienfrage gespielt. Als es darum ging das Osmanische Reich zu bekämpfen und schließlich aufzuteilen, war auch das russische Zarenreich eines der mächtigen Staaten, die in den Krieg dafür zogen. Aufgrund dessen sind die Geschehnisse und Ereignisse vor und nach der Umsiedelung der Armenier im Jahre 1915 detailliert in den russischen Archiven zu finden.
Zweitens; während des türkischen Unabhängigkeitskrieges hat das sowjetische Russland zusammen mit der revolutionären Türkei, die im Begriff war in Anatolien gegründet zu werden, an der gleichen Front gekämpft. Die russische Kaukasusfront vereinte sich mit der türkischen Ostfront gegen die britische Kaukasuslinie. Für diesen Zeitraum können die russischen Archive als Quelle aus erster Hand betrachtet werden.
Drittens, da Russland mit den Taschnaks zusammengearbeitet hat, befindet sich auch heute noch ein wichtiger Teil der Taschnak Dokumente in den Archiven des russischen Zarenreiches. Weiters sind sowohl in den Archiven des sowjetischen Russland als auch in den Archiven des sowjetischen Armenien Dokumente über diese Zeit zu finden. Die meisten Dokumente, die sich in den armenischen Archiven befinden sind derzeit nicht öffentlich zugänglich für Wissenschaftler. Zugang zu diesen Dokumenten kann man nur finden, wenn man den Umweg über die russischen Archive macht.
Als weitere Quellen sind hier auch die Archive von Aserbaidschan und Georgien zu erwähnen.
Die Beobachtungen und Meinungen deutscher Generäle, englische Offiziere und amerikanische Missionare sind geprägt von deren imperialistischen Zielen und schaffen es daher leider nicht eine objektive Sicht der Lage zu schildern. Während dessen war Russland in beiden Abschnitten seiner Geschichte Zeuge dieser Zeit. Wenn man die armenischen und die Quellen der anderen kaukasischen Republiken zusammenzählt, kann man ohne zu übertreiben sagen, dass sich die wichtigsten Belege und Dokumente in der Armenienfrage in den russischen Staatsarchiven befinden.
In den russischen Archiven befinden sich geheime Dokumente und Schriftverkehr, die die Unterschriften von hochrangigen Personen des russischen Zarenreiches, des sowjetischen Staates, der Taschnaks und des sowjetischen Armenien, tragen. In diesen Dokumenten sind Bekenntnisse derer zu finden, die die These über den armenischen Genozid verteidigen und auch Bekenntnisse der Mächte zu finden, die die Armenienfrage gegen die Türkei verwenden wollten. Da das zaristische und auch das sowjetischen Russland in diesem Fall die Meinung eines Dritten darstellt, sind diese Dokumente auch international als wirkungsvolle und gültige Beweise und Belege anzusehen. Im Besonderen sind Berichte und der interne Schriftverkehr von Staatsbeamten zu diesem Thema, als aufrichtige Auswertung dieses Themas auf der Suche nach der Wahrheit, anzusehen.
Das Ergebnis aus den russischen Staatsarchiven
Das gemeinsame Merkmal der Dokumente aus den russischen Staatsarchiven ist, dass sie die Thesen der Türkischen Republik bekräftigen und dass sie zweifelsfrei vor Augen führen, dass der armenische Genozid eine internationale Lüge ist. Angefangen im Jahre 1998 arbeite ich nun acht Jahre an dem Thema der Armenienfrage und habe in Russland in den Archiven des zaristischen und des sowjetischen Russland über dieses Thema recherchiert. Der Inhalt der Dokumente und Belege, die ich in dieser Zeit zusammengetragen
habe, können folgendermaßen zusammengefasst werden:
1. Sowohl vor als auch nach dem Ersten Weltkrieg kam es einerseits zwischen verschiedenen Staaten während kriegerischen Auseinangersetzungen und auch innerhalb eines Landes zwischen den Völkern zu Blutbädern und gegenseitigem Gemetzel. Man muss bedenken, dass alleine im Heer des russischen Zarenreiches 200.000 armenische Soldanten gekämpft haben und viele dabei ihr Leben verloren haben. Weiters haben armenische Banden mit verschiedenen Staaten zusammengearbeitet um ethnische Säuberungen durchzuführen. Bei Auseinandersetzungen zwischen dem Osmanischen Reich und diesen Banden sind auf beiden Seite viele Verluste zu verzeichnen gewesene. Außerdem kam es, abgesehen von kriegerischen Auseinandersetzungen am Schlachtfeld, auch zwischen den Armeniern und dem muslimischen Volk (Türken und Kurden) zu gegenseitigen Gewalttaten, bei denen viele Menschen starben.
2. Die Dokumente belegen, dass zwischen 1915 und 1920 die armenischen Banden im südlichen Kaukasus, in Ostanatolien und in Kilikien, wie das Gebiet um Adana-Maras auch genannt wird, gegenüber den Türken, den aserbaidschanischen Türken und auch den Kurden eine systematische Politik der ethnischen Säuberung ausgeübt haben.
3. Verantwortlich für die Kriege zwischen den Staaten als auch die Auseinandersetzungen und das Gemetzel zwischen den Moslems und den Armeniern sind sowohl die westlichen imperialistischen Mächte als auch das russische Zarenreich. Die großen Mächte, die es darauf abgesehen hatten das Osmanische Reich zu ihren Gunsten aufzuteilen, haben die nationalistisch fanatischen armenischen Organisationen aufgehetzt und zum Krieg verleitet. Das Osmanische Reich und das muslimische Volk hat aufgrund dessen Vorkehrungen
getroffen um gegen diese aufständischen armenischen Organisationen mit Härte vorzugehen und hat zu Recht einen Krieg geführt um sein eigenes Land zu verteidigen. Archive wo sich diese Dokumente befinden
Die bereitgestellten Dokumente sind unter anderem in folgenden Archiven zu finden:
-Belege und Dokumente aus der Zeit des russischen Zarenreiches; Militärarchiv des zaristischen Russland und im Archiv des Außenministeriums
-Belege und Dokumente aus der Zeit der Sowjets; Zentrales Parteiarchiv der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (derzeitiger Name ist russisches Staatsarchiv der Sozial- und Politikgeschichte), Archiv des Außenministeriums zu Zeiten der Sowjets, Archiv der Roten Armee.
-Dokumente aus der Zeit des russischen Zarenreiches und aus der Zeit der Sowjets aus dem Staatsarchiv der russischen Föderation.
Die Armenienfrage in den Archiven des russischen Zarenreiches
Über die Armenienfrage gibt es besonders viele Dokumente und Belege in den zaristischen Archiven beginnend mit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 1919. Es gibt natürlich auch zahlreiche Dokumente und Belege, die vor dieser Zeit stammen. Obwohl das Zarenreich nach der Februarrevolution
und der Oktoberrevolution zerfallen ist, befinden sich in den zaristischen Archiven auch Dokumente und Belege, die von der Zeit nach dieser Regierung stammen, da die Weiße Armee, die Kolcak Regierung und das Kaukasus Hauptquartier in Tiflis trotz des Untergangs des Zarenreichen noch einige Zeit bestanden haben. Die aus diesen Archiven stammenden Belege kann man folgendermaßen klassifizieren:
1. Die Lebensbedingungen der Armenier unter der Herrschaft der Osmanen.
Die Belege und Dokumente aus den zaristischen Archiven machen ganz offensichtlich die Thesen nationalistisch fanatischer armenischer Historiker über die Lebensbedingungen der Armenier zur Zeit der Osmanen, zunichte. Diesen Dokumenten zu Folge haben die Armenier bis zu den Eingriffen der imperialistischen Mächte während der Berliner Konferenz (1878) ein sehr gutes Leben in der Türkei geführt. Sie wurden von der Osmanischen Regierung ganz besonders unterstützt und geschützt. Dem Schriftverkehr von hochrangigen zaristischen Beamten zufolge ist ersichtlich, dass die Armenier, die im Osmanischen Reich lebten weitaus bessere Lebensbedingungen hatten als die Armenier, die im russischen Armenien lebten. Das ist der Grund warum die Armenier vom russischen Zarenreich geflohen und bei den Osmanen Zuflucht gesucht haben. Bei der regierenden Osmanischen Schicht waren ethnische Unterschiede nicht relevant wenn es um die Ausbeutung der Menschen ging. Vielmehr war es so das in vielen Gebieten armenische Bauern sehr viel wohlhabender waren als ihre muslimischen Mitbürger. Die Armenier spielten eine wichtige Rolle im Handel und im Handwerk. Alle Völker unterschiedlicher ethnischer Herkunft lebten in einem friedlichen Miteinander unter der Herrschaft der Osmanen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass diese Dokumente und Belege die von den westlichen Staaten und dem russischen Zarenreich gemachte Propaganda über die schlechten Lebensbedingungen der Armenier unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches zunichte machen. Weiters stellt diese Propaganda einen Versuch dieser Mächte dar, ihre Bestrebungen das Osmanische Reich zu ihren Gunsten zu teilen und zu besetzen, zu entlasten und in Vergessenheit geraten zu lassen. Durch übertriebene und erfundene Geschichten über die schlechten Lebensbedingungen der Armenier wollte man die öffentliche Meinung beeinflussen und einen Grund finden um das Osmanische Reich anzugreifen.
2. Die Entstehung des armenischen Nationalismus und seine Merkmale.
armenischen Nationalismus. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts haben armenischeDie Dokumente und Belege aus den zaristischen Archiven belegen offenkundig, dass die Entstehung des armenischen Nationalismus seinen Ursprung in den Bestrebungen und Plänen der westlichen Mächte und dem russischen Zarenreich hat, die ganz besonders im 19. Jahrhundert angefangen haben die Armenier gegen die Türken zu verwenden und aufzuhetzen. Die in den Archiven gefundenen Dokumente, Belege und Veröffentlichungen aus dieser Zeit zeigen ganz offenkundig die fanatisch aggressiven Wurzeln dieses Intellektuelle aus dem Kaukasus den Wunsch geäußert mit der Hilfe der imperialistischen Mächte einen unabhängigen armenischen Staat zu gründen und haben weiters versucht den türkischen Armeniern ebenfalls diese Idee aufzuzwingen.
3. Die Rolle der westeuropäischen Mächte in der Armenienfrage.
Die ständige Rivalität Russlands und Europas über die Aufteilung von Ostanatolien wurde auch fortgeführt in der Frage wer die Armenier für seine eigenen Zwecke verwenden sollte. Von russischen Beamten verfasste Berichte belegen ganz offensichtlich welche Hetzkampagne im besonderen die Engländer in der Armenienfrage führten. Laut den Aussagen dieser Berichten hat man mit solchen Kampagnen versucht einerseits Rivalität zwischen Russland und das Osmanische Reich zu bringen und andererseits die separatistischen Kräfte innerhalb des Osmanischen Reiches zu stärken. Der Grund für all dies war der Wunsch das Osmanische Reich zu ihren Gunsten aufzuteilen und zu besetzen.
4. Die Rolle der Armenier im Ersten Weltkrieg.
Aus dem Schriftverkehr und den dokumentierten Gesprächen der Taschnaks mit hochrangigen Personen des zaristischen Russland wird ersichtlich, dass im Rahmen des Plans Anatolien zu besetzen, die Armenier mit zwei wichtigen Aufgaben betraut wurden. Die Armenier sollten im Hinterhalt einen Aufstand organisieren und somit das an der Front kämpfende türkische Heer schwächen. Das war die erste Aufgabe. Die zweite Aufgabe war es eine Truppe freiwilliger Armenier aufzustellen um die türkische Verteidigung zu schwächen und um es den Russen zu ermöglichen das Land zu besetzen. Es gibt zahllose Berichte russischer Autoritäten zu diesem Thema. Der Ursprung all diese Pläne sind also die westlichen Mächte und das zaristische Russland.
5. Die Osmanischen Armenier lassen sich mitreißen von den Plänen der Imperialisten.
Die osmanischen Armenier haben in der Erfüllung beider oben genannter Aufgaben eine aktive Rolle gespielt. Dabei geht es aber nicht um die Aktivitäten einer handvoll Taschnak Terroristen. Vielmehr war es eine große Menge von Armeniern, die mitgeholfen hat eine freiwillige Truppe aufzustellen und die Aufstände zu organisieren. Die Archive sind voll mit Dokumenten, die belegen, dass eine Masse von osmanischen Armeniern bei russischen Beamten angeboten haben im zaristischen Heer stationiert zu werden und freiwillig gegen die Türken zu kämpfen. In diesen Archiven sind Listen mit Tausenden von Namen armenischer Intellektueller, Ärzte, Studenten und einfacher Bauern osmanischen Ursprungs zu finden. All diese Belege sind ein Beweis dafür, dass diese separatistische Bewegung nicht zurückzuführen ist auf ein paar einzelne Führungspersönlichkeiten und Militanten und macht auch die Entscheidung des Osmanischen Reiches für die Umsiedelung verständlicher.
6. Die Massaker und Plünderungen der freiwilligen armenischen Truppen.
Aus hunderten von Berichten, die von zaristischen Generälen und Offizieren verfasst wurden und die Protokolle und Bescheide von zaristischen Militärgerichten beweisen zweifelsfrei, dass die freiwilligen armenischen Truppen während des Ersten Weltkrieges in den besetzten Gebieten bestialische Massaker an dem dort lebende muslimischen Volk ausgeübt und deren Hab und Gut geplündert haben. Laut den Belegen waren diese Ausschreitungen systematisch geplant. Sogar russische Kommandanten waren entsetzt über die Gräueltaten der armenischen Banden. Aus diesem Grunde sind eine Vielzahl von armenischen Offizieren und Soldaten in den Militärgerichten des zaristischen Heeres verurteilt und worden, viele mit der Todesstrafe. Besonders wichtig und herauszuheben ist, dass diese Massaker und Plünderungen seitens der Armenier, vor der Entscheidung der Osmanen für die Umsiedelung der Armenier geschehen ist.
7. Das Projekt “Ein Armenien ohne Armenier” des zaristischen Russlands”.
Federführende hochrangige Beamte des russischen Zarenreiches schreiben in ihren internen Berichten, dass sie durch die Aufhetzung der Armenier und der danach erhofften Kapitulation der Türken, die Dinyeper Kazaken in diesem Gebiet anzusiedeln planten. Dieses Projekt wird von den zaristischen Beatmeten als “ Armenien ohne Armenier” benannt. Die Armenienfrage aus der Sicht der sowjetischen Archive Die meisten Dokumente und Belege aus des sowjetischen Archiven stammen aus der Zeit nach 1917 und bestehen zumeist aus Bewertungen und Meinungen von sowjetischen Beamten, die die Ereignisse aus ihrer Sicht zu
bewerten versucht haben.
1. Die Armenienfrage ist ein Thema der imperialistischen Mächte.
Hochrangige Führungspersönlichkeiten der sowjetischen Regierung wie Lenin und Stalin und Theoretiker der bolschewistischen Armenienthese, haben Beobachtungen angestellt und Stellungnahmen zum Thema der Armenienfrage verfasst. Dem geführten Schriftverkehr und den Stellungnahmen nach, die in diversen Berichten zu lesen sind, ist die Armenienfrage zweifelsohne ein Mittel welches die imperialistischen Mächte verwendet haben um das Osmanische Reich untereinander aufzuteilen. Die Türken haben sich selbst verteidigt und einen gerechtfertigten Krieg geführt um ein Auseinanderbrechen ihres Landes zu verhindern. Es sind die imperialistischen Mächte, die die Armenier gegen die Osmanen aufgehetzt haben und die Taschnaks, die auf dieses Angebot eingegangen sind, die diese menschliche Tragödie zu verantworten haben.
2. Die Rolle der Taschnak Armenier und deren ethnische Säuberungspolitik.
Sowjetische Führungspersönlichkeiten haben festgehalten, dass die Taschnak Armenier, die von der britischen Politik beeinflusst wurden, eine Mauer zwischen der revolutionären Türkei und dem sowjetischen Russland bauten und dass sie während dem Ersten Weltkrieg in besagtem Gebiet die maßgeblichen
Hilfsarbeiter der imperialistischen Mächte waren. Die Taschnak Armenier haben eine wichtige Rolle bei den Plänen der westlichen Mächte betreffend dem Osten gespielt. Die sowjetischen Dokumente belegen und beweisen, dass die Taschnak Armenier in dem Gebiet, wo sich heute die Grenzen von Armenien befinden, ethnische Säuberungen durchgeführt haben. Um einen “reinen” Staat zu gründen, hat die Taschnak Regierung einen großen Teil des dort lebende muslimischen Volks vernichtet. In der Region um Adana-Maras, welches zu dieser Zeit von den Franzosen besetzt war, wurde auf systematische Weise das muslimische Volk getötet. Sogar die armenische Bevölkerung hat unter der Diktatur der Taschnaks gelitten.
In den sowjetischen Urkunden ist belegt, dass auch die armenische Bevölkerung von den Grausamkeiten der Taschnaks betroffen war.
3. Das Türkisch- Sowjetische Bündnis und das Verschwinden Taschnak Armeniens.
In den sowjetischen Urkunden und Dokumenten ist offenkundig belegt, dass das Bündnis der Türkische Armee mit der Roten Armee das Ende der Taschnak Regierung in Armenien bedeutete und dass daraufhin die Sowjets die Kontrolle über dieses Gebiet übernahmen. Die heute mit Genozid verurteilte Aktion der Türkischen Armee gegen Armenien, wurde zu damaliger Zeit von hochrangigen sowjetischen Persönlichkeiten unterstützt und als eine notwendige Maßnahme anerkannt. Diese Operation der Türkei diente alleine dem Selbstschutz und der Verteidigung seinen eigenen Landes. Dies ist der Grund warum armenische Nationalisten heutzutage nicht nur Talat und Enver Pascha, sondern auch die sowjetischen Führungspersönlichkeiten angreifen. Der armenische Verband in Russland hat ein Buch mit dem Titel “Die Partner und Mitschuldigen im armenischen Genozid” herausgebracht, wo Dokumente und Urkunden dieser Art belegen sollen, das Führungspersönlichkeiten wie Lenin und Stalin als Mitschuldige im armenischen Genozid anzusehen sind. Die armenische Diaspora und Personen aus politischen und wissenschaftlichen Kreisen veranstalten Konferenzen und machen zahlreiche Publikationen um zu zeigen, dass auch Russland zu gleichen Teilen wie die Türkei schuld ist an dem armenischen Genozid. Es muss hier gesagt werden, dass die Armenier in dem sie die Sowjetische Regierung anklagen das heutige Russland verurteilen wollen.
4. Die Taschnaks unter dem Einfluss der Nazis im Zweiten Weltkrieg.
Die Taschnak Armenier haben die Rolle, die sie im Ersten Weltkrieg gespielt haben auch im Zweiten Weltkrieg übernommen. Mit dem Unterschied, dass sie dieses Mal von Hitlerdeutschland geleitet wurden. Die Taschnaks haben innerhalb der faschistischen Deutschen Armee freiwillige Truppen gebildet und erneut ihre Gräueltaten bei der in diesem Gebiet lebenden Bevölkerung ausgeübt.
5. Die armenische Bevölkerung war zahlenmäßig der muslimischen Bevölkerung überlegen.
Sowohl Urkunden und Dokumente aus zaristischen als auch sowjetischen Archiven belegen, dass vor der Umsiedelungsaktion der armenischen Bevölkerung, die in diesem Gebiet lebende armenische Bevölkerung
zahlenmäßig weit über der muslimischen Bevölkerung war.
Mehmet Perinçek
Seit acht Jahren recherchiert er in den russisch- sowjetischen Staatsarchiven über die „Türkischen-Sowjetischen Beziehungen“ und in diesem Zusammenhang über die „Armenienfrage“. Er hat zu diesem Thema schon mehrere Aufsätze verfasst. Weiters hat folgende Bücher zu diesem Thema verfasst: „Atatürk’s Begegnung mit den Sowjets/Recherchen aus den sowjetischen Staatsarchiven“; „Der Armenienkonflikt aus Sicht von Boryan“; „100 Dokumente aus den russischen Staatsarchiven zum Armenienkonflikt“; „Eurasien – Theorie und Praxis in der Türkei“. Abgesehen von der Armenienfrage, arbeitet er auch an unterschiedlichen Themen die die Türkische Außenpolitik betreffen. Der Autor hat zum Thema „Armenienkonflikt“ an internationalen Konferenzen in der Türkei und auch im Ausland als Redner teilgenommen. Er spricht Russisch, Deutsch, Englisch und Osmanisch (Alttürkisch). Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Forschungen die Mehmet Perinçek im Zuge seiner Recherchen in den russischen Staatsarchiven zusammengetragen hat.
Die Armenienfrage und im Zusammenhang damit die Behauptung des Völkermordes sind Themen, die die Türkei und die Weltöffentlichkeit in den letzten Jahren besonders beschäftigen. Abgesehen von der Türkei und von Armenien müssen auch das russische Zarenreich sowie das sowjetische Russland als wichtige Zeitzeugen für die Geschehnisse in den Jahren zwischen 1915 und 1923 betrachtet werden. Die russischen Archive verfügen ohne Zweifel über eine Vielzahl von Dokumenten und Belegen, die dabei helfen können, die Wahrheit in der Armenienfrage ans Licht zu bringen.
Die wichtige Rolle der russischen Staatsarchive
Erstens; das russische Zarenreich hat ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu seinem Untergang im Jahre 1917 immer eine entscheidende Rolle in der Armenienfrage gespielt. Als es darum ging das Osmanische Reich zu bekämpfen und schließlich aufzuteilen, war auch das russische Zarenreich eines der mächtigen Staaten, die in den Krieg dafür zogen. Aufgrund dessen sind die Geschehnisse und Ereignisse vor und nach der Umsiedelung der Armenier im Jahre 1915 detailliert in den russischen Archiven zu finden.
Zweitens; während des türkischen Unabhängigkeitskrieges hat das sowjetische Russland zusammen mit der revolutionären Türkei, die im Begriff war in Anatolien gegründet zu werden, an der gleichen Front gekämpft. Die russische Kaukasusfront vereinte sich mit der türkischen Ostfront gegen die britische Kaukasuslinie. Für diesen Zeitraum können die russischen Archive als Quelle aus erster Hand betrachtet werden.
Drittens, da Russland mit den Taschnaks zusammengearbeitet hat, befindet sich auch heute noch ein wichtiger Teil der Taschnak Dokumente in den Archiven des russischen Zarenreiches. Weiters sind sowohl in den Archiven des sowjetischen Russland als auch in den Archiven des sowjetischen Armenien Dokumente über diese Zeit zu finden. Die meisten Dokumente, die sich in den armenischen Archiven befinden sind derzeit nicht öffentlich zugänglich für Wissenschaftler. Zugang zu diesen Dokumenten kann man nur finden, wenn man den Umweg über die russischen Archive macht.
Als weitere Quellen sind hier auch die Archive von Aserbaidschan und Georgien zu erwähnen.
Die Beobachtungen und Meinungen deutscher Generäle, englische Offiziere und amerikanische Missionare sind geprägt von deren imperialistischen Zielen und schaffen es daher leider nicht eine objektive Sicht der Lage zu schildern. Während dessen war Russland in beiden Abschnitten seiner Geschichte Zeuge dieser Zeit. Wenn man die armenischen und die Quellen der anderen kaukasischen Republiken zusammenzählt, kann man ohne zu übertreiben sagen, dass sich die wichtigsten Belege und Dokumente in der Armenienfrage in den russischen Staatsarchiven befinden.
In den russischen Archiven befinden sich geheime Dokumente und Schriftverkehr, die die Unterschriften von hochrangigen Personen des russischen Zarenreiches, des sowjetischen Staates, der Taschnaks und des sowjetischen Armenien, tragen. In diesen Dokumenten sind Bekenntnisse derer zu finden, die die These über den armenischen Genozid verteidigen und auch Bekenntnisse der Mächte zu finden, die die Armenienfrage gegen die Türkei verwenden wollten. Da das zaristische und auch das sowjetischen Russland in diesem Fall die Meinung eines Dritten darstellt, sind diese Dokumente auch international als wirkungsvolle und gültige Beweise und Belege anzusehen. Im Besonderen sind Berichte und der interne Schriftverkehr von Staatsbeamten zu diesem Thema, als aufrichtige Auswertung dieses Themas auf der Suche nach der Wahrheit, anzusehen.
Das Ergebnis aus den russischen Staatsarchiven
Das gemeinsame Merkmal der Dokumente aus den russischen Staatsarchiven ist, dass sie die Thesen der Türkischen Republik bekräftigen und dass sie zweifelsfrei vor Augen führen, dass der armenische Genozid eine internationale Lüge ist. Angefangen im Jahre 1998 arbeite ich nun acht Jahre an dem Thema der Armenienfrage und habe in Russland in den Archiven des zaristischen und des sowjetischen Russland über dieses Thema recherchiert. Der Inhalt der Dokumente und Belege, die ich in dieser Zeit zusammengetragen
habe, können folgendermaßen zusammengefasst werden:
1. Sowohl vor als auch nach dem Ersten Weltkrieg kam es einerseits zwischen verschiedenen Staaten während kriegerischen Auseinangersetzungen und auch innerhalb eines Landes zwischen den Völkern zu Blutbädern und gegenseitigem Gemetzel. Man muss bedenken, dass alleine im Heer des russischen Zarenreiches 200.000 armenische Soldanten gekämpft haben und viele dabei ihr Leben verloren haben. Weiters haben armenische Banden mit verschiedenen Staaten zusammengearbeitet um ethnische Säuberungen durchzuführen. Bei Auseinandersetzungen zwischen dem Osmanischen Reich und diesen Banden sind auf beiden Seite viele Verluste zu verzeichnen gewesene. Außerdem kam es, abgesehen von kriegerischen Auseinandersetzungen am Schlachtfeld, auch zwischen den Armeniern und dem muslimischen Volk (Türken und Kurden) zu gegenseitigen Gewalttaten, bei denen viele Menschen starben.
2. Die Dokumente belegen, dass zwischen 1915 und 1920 die armenischen Banden im südlichen Kaukasus, in Ostanatolien und in Kilikien, wie das Gebiet um Adana-Maras auch genannt wird, gegenüber den Türken, den aserbaidschanischen Türken und auch den Kurden eine systematische Politik der ethnischen Säuberung ausgeübt haben.
3. Verantwortlich für die Kriege zwischen den Staaten als auch die Auseinandersetzungen und das Gemetzel zwischen den Moslems und den Armeniern sind sowohl die westlichen imperialistischen Mächte als auch das russische Zarenreich. Die großen Mächte, die es darauf abgesehen hatten das Osmanische Reich zu ihren Gunsten aufzuteilen, haben die nationalistisch fanatischen armenischen Organisationen aufgehetzt und zum Krieg verleitet. Das Osmanische Reich und das muslimische Volk hat aufgrund dessen Vorkehrungen
getroffen um gegen diese aufständischen armenischen Organisationen mit Härte vorzugehen und hat zu Recht einen Krieg geführt um sein eigenes Land zu verteidigen. Archive wo sich diese Dokumente befinden
Die bereitgestellten Dokumente sind unter anderem in folgenden Archiven zu finden:
-Belege und Dokumente aus der Zeit des russischen Zarenreiches; Militärarchiv des zaristischen Russland und im Archiv des Außenministeriums
-Belege und Dokumente aus der Zeit der Sowjets; Zentrales Parteiarchiv der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (derzeitiger Name ist russisches Staatsarchiv der Sozial- und Politikgeschichte), Archiv des Außenministeriums zu Zeiten der Sowjets, Archiv der Roten Armee.
-Dokumente aus der Zeit des russischen Zarenreiches und aus der Zeit der Sowjets aus dem Staatsarchiv der russischen Föderation.
Die Armenienfrage in den Archiven des russischen Zarenreiches
Über die Armenienfrage gibt es besonders viele Dokumente und Belege in den zaristischen Archiven beginnend mit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 1919. Es gibt natürlich auch zahlreiche Dokumente und Belege, die vor dieser Zeit stammen. Obwohl das Zarenreich nach der Februarrevolution
und der Oktoberrevolution zerfallen ist, befinden sich in den zaristischen Archiven auch Dokumente und Belege, die von der Zeit nach dieser Regierung stammen, da die Weiße Armee, die Kolcak Regierung und das Kaukasus Hauptquartier in Tiflis trotz des Untergangs des Zarenreichen noch einige Zeit bestanden haben. Die aus diesen Archiven stammenden Belege kann man folgendermaßen klassifizieren:
1. Die Lebensbedingungen der Armenier unter der Herrschaft der Osmanen.
Die Belege und Dokumente aus den zaristischen Archiven machen ganz offensichtlich die Thesen nationalistisch fanatischer armenischer Historiker über die Lebensbedingungen der Armenier zur Zeit der Osmanen, zunichte. Diesen Dokumenten zu Folge haben die Armenier bis zu den Eingriffen der imperialistischen Mächte während der Berliner Konferenz (1878) ein sehr gutes Leben in der Türkei geführt. Sie wurden von der Osmanischen Regierung ganz besonders unterstützt und geschützt. Dem Schriftverkehr von hochrangigen zaristischen Beamten zufolge ist ersichtlich, dass die Armenier, die im Osmanischen Reich lebten weitaus bessere Lebensbedingungen hatten als die Armenier, die im russischen Armenien lebten. Das ist der Grund warum die Armenier vom russischen Zarenreich geflohen und bei den Osmanen Zuflucht gesucht haben. Bei der regierenden Osmanischen Schicht waren ethnische Unterschiede nicht relevant wenn es um die Ausbeutung der Menschen ging. Vielmehr war es so das in vielen Gebieten armenische Bauern sehr viel wohlhabender waren als ihre muslimischen Mitbürger. Die Armenier spielten eine wichtige Rolle im Handel und im Handwerk. Alle Völker unterschiedlicher ethnischer Herkunft lebten in einem friedlichen Miteinander unter der Herrschaft der Osmanen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass diese Dokumente und Belege die von den westlichen Staaten und dem russischen Zarenreich gemachte Propaganda über die schlechten Lebensbedingungen der Armenier unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches zunichte machen. Weiters stellt diese Propaganda einen Versuch dieser Mächte dar, ihre Bestrebungen das Osmanische Reich zu ihren Gunsten zu teilen und zu besetzen, zu entlasten und in Vergessenheit geraten zu lassen. Durch übertriebene und erfundene Geschichten über die schlechten Lebensbedingungen der Armenier wollte man die öffentliche Meinung beeinflussen und einen Grund finden um das Osmanische Reich anzugreifen.
2. Die Entstehung des armenischen Nationalismus und seine Merkmale.
armenischen Nationalismus. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts haben armenischeDie Dokumente und Belege aus den zaristischen Archiven belegen offenkundig, dass die Entstehung des armenischen Nationalismus seinen Ursprung in den Bestrebungen und Plänen der westlichen Mächte und dem russischen Zarenreich hat, die ganz besonders im 19. Jahrhundert angefangen haben die Armenier gegen die Türken zu verwenden und aufzuhetzen. Die in den Archiven gefundenen Dokumente, Belege und Veröffentlichungen aus dieser Zeit zeigen ganz offenkundig die fanatisch aggressiven Wurzeln dieses Intellektuelle aus dem Kaukasus den Wunsch geäußert mit der Hilfe der imperialistischen Mächte einen unabhängigen armenischen Staat zu gründen und haben weiters versucht den türkischen Armeniern ebenfalls diese Idee aufzuzwingen.
3. Die Rolle der westeuropäischen Mächte in der Armenienfrage.
Die ständige Rivalität Russlands und Europas über die Aufteilung von Ostanatolien wurde auch fortgeführt in der Frage wer die Armenier für seine eigenen Zwecke verwenden sollte. Von russischen Beamten verfasste Berichte belegen ganz offensichtlich welche Hetzkampagne im besonderen die Engländer in der Armenienfrage führten. Laut den Aussagen dieser Berichten hat man mit solchen Kampagnen versucht einerseits Rivalität zwischen Russland und das Osmanische Reich zu bringen und andererseits die separatistischen Kräfte innerhalb des Osmanischen Reiches zu stärken. Der Grund für all dies war der Wunsch das Osmanische Reich zu ihren Gunsten aufzuteilen und zu besetzen.
4. Die Rolle der Armenier im Ersten Weltkrieg.
Aus dem Schriftverkehr und den dokumentierten Gesprächen der Taschnaks mit hochrangigen Personen des zaristischen Russland wird ersichtlich, dass im Rahmen des Plans Anatolien zu besetzen, die Armenier mit zwei wichtigen Aufgaben betraut wurden. Die Armenier sollten im Hinterhalt einen Aufstand organisieren und somit das an der Front kämpfende türkische Heer schwächen. Das war die erste Aufgabe. Die zweite Aufgabe war es eine Truppe freiwilliger Armenier aufzustellen um die türkische Verteidigung zu schwächen und um es den Russen zu ermöglichen das Land zu besetzen. Es gibt zahllose Berichte russischer Autoritäten zu diesem Thema. Der Ursprung all diese Pläne sind also die westlichen Mächte und das zaristische Russland.
5. Die Osmanischen Armenier lassen sich mitreißen von den Plänen der Imperialisten.
Die osmanischen Armenier haben in der Erfüllung beider oben genannter Aufgaben eine aktive Rolle gespielt. Dabei geht es aber nicht um die Aktivitäten einer handvoll Taschnak Terroristen. Vielmehr war es eine große Menge von Armeniern, die mitgeholfen hat eine freiwillige Truppe aufzustellen und die Aufstände zu organisieren. Die Archive sind voll mit Dokumenten, die belegen, dass eine Masse von osmanischen Armeniern bei russischen Beamten angeboten haben im zaristischen Heer stationiert zu werden und freiwillig gegen die Türken zu kämpfen. In diesen Archiven sind Listen mit Tausenden von Namen armenischer Intellektueller, Ärzte, Studenten und einfacher Bauern osmanischen Ursprungs zu finden. All diese Belege sind ein Beweis dafür, dass diese separatistische Bewegung nicht zurückzuführen ist auf ein paar einzelne Führungspersönlichkeiten und Militanten und macht auch die Entscheidung des Osmanischen Reiches für die Umsiedelung verständlicher.
6. Die Massaker und Plünderungen der freiwilligen armenischen Truppen.
Aus hunderten von Berichten, die von zaristischen Generälen und Offizieren verfasst wurden und die Protokolle und Bescheide von zaristischen Militärgerichten beweisen zweifelsfrei, dass die freiwilligen armenischen Truppen während des Ersten Weltkrieges in den besetzten Gebieten bestialische Massaker an dem dort lebende muslimischen Volk ausgeübt und deren Hab und Gut geplündert haben. Laut den Belegen waren diese Ausschreitungen systematisch geplant. Sogar russische Kommandanten waren entsetzt über die Gräueltaten der armenischen Banden. Aus diesem Grunde sind eine Vielzahl von armenischen Offizieren und Soldaten in den Militärgerichten des zaristischen Heeres verurteilt und worden, viele mit der Todesstrafe. Besonders wichtig und herauszuheben ist, dass diese Massaker und Plünderungen seitens der Armenier, vor der Entscheidung der Osmanen für die Umsiedelung der Armenier geschehen ist.
7. Das Projekt “Ein Armenien ohne Armenier” des zaristischen Russlands”.
Federführende hochrangige Beamte des russischen Zarenreiches schreiben in ihren internen Berichten, dass sie durch die Aufhetzung der Armenier und der danach erhofften Kapitulation der Türken, die Dinyeper Kazaken in diesem Gebiet anzusiedeln planten. Dieses Projekt wird von den zaristischen Beatmeten als “ Armenien ohne Armenier” benannt. Die Armenienfrage aus der Sicht der sowjetischen Archive Die meisten Dokumente und Belege aus des sowjetischen Archiven stammen aus der Zeit nach 1917 und bestehen zumeist aus Bewertungen und Meinungen von sowjetischen Beamten, die die Ereignisse aus ihrer Sicht zu
bewerten versucht haben.
1. Die Armenienfrage ist ein Thema der imperialistischen Mächte.
Hochrangige Führungspersönlichkeiten der sowjetischen Regierung wie Lenin und Stalin und Theoretiker der bolschewistischen Armenienthese, haben Beobachtungen angestellt und Stellungnahmen zum Thema der Armenienfrage verfasst. Dem geführten Schriftverkehr und den Stellungnahmen nach, die in diversen Berichten zu lesen sind, ist die Armenienfrage zweifelsohne ein Mittel welches die imperialistischen Mächte verwendet haben um das Osmanische Reich untereinander aufzuteilen. Die Türken haben sich selbst verteidigt und einen gerechtfertigten Krieg geführt um ein Auseinanderbrechen ihres Landes zu verhindern. Es sind die imperialistischen Mächte, die die Armenier gegen die Osmanen aufgehetzt haben und die Taschnaks, die auf dieses Angebot eingegangen sind, die diese menschliche Tragödie zu verantworten haben.
2. Die Rolle der Taschnak Armenier und deren ethnische Säuberungspolitik.
Sowjetische Führungspersönlichkeiten haben festgehalten, dass die Taschnak Armenier, die von der britischen Politik beeinflusst wurden, eine Mauer zwischen der revolutionären Türkei und dem sowjetischen Russland bauten und dass sie während dem Ersten Weltkrieg in besagtem Gebiet die maßgeblichen
Hilfsarbeiter der imperialistischen Mächte waren. Die Taschnak Armenier haben eine wichtige Rolle bei den Plänen der westlichen Mächte betreffend dem Osten gespielt. Die sowjetischen Dokumente belegen und beweisen, dass die Taschnak Armenier in dem Gebiet, wo sich heute die Grenzen von Armenien befinden, ethnische Säuberungen durchgeführt haben. Um einen “reinen” Staat zu gründen, hat die Taschnak Regierung einen großen Teil des dort lebende muslimischen Volks vernichtet. In der Region um Adana-Maras, welches zu dieser Zeit von den Franzosen besetzt war, wurde auf systematische Weise das muslimische Volk getötet. Sogar die armenische Bevölkerung hat unter der Diktatur der Taschnaks gelitten.
In den sowjetischen Urkunden ist belegt, dass auch die armenische Bevölkerung von den Grausamkeiten der Taschnaks betroffen war.
3. Das Türkisch- Sowjetische Bündnis und das Verschwinden Taschnak Armeniens.
In den sowjetischen Urkunden und Dokumenten ist offenkundig belegt, dass das Bündnis der Türkische Armee mit der Roten Armee das Ende der Taschnak Regierung in Armenien bedeutete und dass daraufhin die Sowjets die Kontrolle über dieses Gebiet übernahmen. Die heute mit Genozid verurteilte Aktion der Türkischen Armee gegen Armenien, wurde zu damaliger Zeit von hochrangigen sowjetischen Persönlichkeiten unterstützt und als eine notwendige Maßnahme anerkannt. Diese Operation der Türkei diente alleine dem Selbstschutz und der Verteidigung seinen eigenen Landes. Dies ist der Grund warum armenische Nationalisten heutzutage nicht nur Talat und Enver Pascha, sondern auch die sowjetischen Führungspersönlichkeiten angreifen. Der armenische Verband in Russland hat ein Buch mit dem Titel “Die Partner und Mitschuldigen im armenischen Genozid” herausgebracht, wo Dokumente und Urkunden dieser Art belegen sollen, das Führungspersönlichkeiten wie Lenin und Stalin als Mitschuldige im armenischen Genozid anzusehen sind. Die armenische Diaspora und Personen aus politischen und wissenschaftlichen Kreisen veranstalten Konferenzen und machen zahlreiche Publikationen um zu zeigen, dass auch Russland zu gleichen Teilen wie die Türkei schuld ist an dem armenischen Genozid. Es muss hier gesagt werden, dass die Armenier in dem sie die Sowjetische Regierung anklagen das heutige Russland verurteilen wollen.
4. Die Taschnaks unter dem Einfluss der Nazis im Zweiten Weltkrieg.
Die Taschnak Armenier haben die Rolle, die sie im Ersten Weltkrieg gespielt haben auch im Zweiten Weltkrieg übernommen. Mit dem Unterschied, dass sie dieses Mal von Hitlerdeutschland geleitet wurden. Die Taschnaks haben innerhalb der faschistischen Deutschen Armee freiwillige Truppen gebildet und erneut ihre Gräueltaten bei der in diesem Gebiet lebenden Bevölkerung ausgeübt.
5. Die armenische Bevölkerung war zahlenmäßig der muslimischen Bevölkerung überlegen.
Sowohl Urkunden und Dokumente aus zaristischen als auch sowjetischen Archiven belegen, dass vor der Umsiedelungsaktion der armenischen Bevölkerung, die in diesem Gebiet lebende armenische Bevölkerung
zahlenmäßig weit über der muslimischen Bevölkerung war.
Mehmet Perinçek
QUELLEN
Archive
- Russisches Staatsarchiv für Militärgeschichte (RGVİA)
- Staatsarchiv des russischen Außenministeriums (AVPR)
- Staatsarchiv der russischen Föderation (GARF)
- Russisches Staatsarchiv der Sozial- und Politikgeschichte (RGASPİ)
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